Kenntnisse über Höhenkrankheit gehen jeden an

Aufstieg zum Mera Peak 6461m

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Wir haben im Folgenden einige Informationen für Euch zusammengestellt zur richtigen Höhenanpassung und zu Erscheinungsbildern der Höhenkrankheit, damit Euer Outdoor Abenteuer bei der Besteigung hoher Berge wie z.B. dem Kilimanjaro (5895m) oder dem Mera Peak (6400m) zu einem genussvollen Erlebnis werden.

 Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck ab.Der Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft bleibt in der unteren Schicht der Erdatmosphäre (bis 15 km Höhe/ Tropsphäre genannt) immer gleich, aber mit dem abnehmenden Luftdruck in der Höhe wird die Saurerstoffaufnahme des Bluts reduziert. Beispielsweise beträgt die Sauerstoffsättigung des Blutes bei nicht akklimatisierten Personen in einer  Höhenlage von 3000m nur noch 80-90%, während auf Meereshöhe bei gesunden Personen die Sauerstoffsättigung des Blutes bei ca. 98% liegt. Mit einer Höhenanpassung kann die Sauerstoffsättigung wieder über90% ansteigen. Darauf reagiert der menschliche Körper mit Symptomen  verschiedenster Arten in Abhängigkeit von der Höhenlage. Dazu gibt es allgemeine Erfahrungen, aber keine  festen Regeln. Jeder Mensch reagiert in unterschiedlicher Weise.

Allgemein wird in den ersten Tagen der Körper zur Akklimatisation mit schnellerer Atmung, erhöhtem Puls und verstärkter Urinausscheidung reagieren. In 2-8 Tagen akklimatisiert sich der menschliche Körper in der Regel auf diese Weise an größere Höhenlagen.

Eine vermehrte Bildung von rotenBlutkörperntritterstnachca.2WocheninHöhenvonüber2500m auf.

Richtige Strategie

Durch genügend Zeit für Akklimatisation  und eine gute Strategie vermeidet man das Auftreten von  Höhenkrankheiten, die immer zu einem Abbruch der Tour führen würden.

Die Strategie heißt: genügend Zeit einplanen für die Höhenanpassung und das Motto climb high-sleep low beachten.

Eine Erhöhung der Schlafhöhe  um ca. 400 m pro Tag und das Überschreiten von größeren Höhen und der Aufenthalt dort am Tag sind die besten Voraussetzungen für eine gute Akklimatisation. Die Realisierung dieser Idealbedingungen ist in der Praxis nicht immer möglich, aber es muss in diese Richtung gehen.

Helokopteraufstiege und Autofahrten in große Höhenlagen sind  mit Vorsicht zu planen. Unterstützend hilft bei diesen Unternehmungen eine Vorakklimatisation zu Hause mit Unterstützung von entsprechend ausgerüsteten Sportstudios oder spezialisierten Firmen zur Höhenanpassung.2) Diese Maßnahmen müssen bis kurz vor Reiseantritt durchgeführt werden und sollten danach nur kurz unterbrochen sein.

 Symptome einer Höhenkrankheit

Bei zu schnellen Aufstiegen macht sich eine beginnende Höhenkrankheit  in Höhen von 2000-3000 m mit Leistungsverlust, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Schwindel, Übelkeit bemerkbar. Man spricht von  (AMS = Akute Mountain Sickness).

Die Symptome verschwinden bei Verringerung der Höhe. In jedem Fall ist bei andauernden Symptomen ein Abstieg erforderlich und die Tour kann nicht fortgeführt werden.

 Komplikationen und weiteres Fortschreiten der AMS:

Entwicklung eines Höhenlungenödems (HAPE=High Altitude Pulmanary Edema): durch den verminderten Umgebungsdruck erhöht sich der Druck in den Lungenkapillaren und Flüssigkeit tritt aus diesen Kapillaren in die Lunge über. Mit der Folge eines extremen Leistungsabfalls, blau gefärbten Lippen und rasselnder Atmung.

Entwicklung eines Höhen-Hirnödems (HACE=High Altitude Cerebral Edema): Sauerstoffmangel führt zu Schwellung des Gehirns, die Blut-Hirnschranke wird durchlässiger und Flüssigkeit tritt in das Hirngewebe über. Die Folgen sind Gangunsicherheiten, Halluzinationen, Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen.

Diese beiden Komplikationen der AMS können  auch schon in Höhenlagen zwischen 3000-4000 m bei unbeachteter beginnender AMS oder Vorerkrankungen, wie z.B. einer Erkältung auftreten.

In jedem Fall erfordern diese Komplikationen eine schnelle Behandlung durch Abstieg und Medikamente

1) Peter Bärtsch, Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 51, 4,2000, S. 139

2) Markus Göbel, Diplom Sportwissenschaftler, Höhenvorbereitung